Düsseldorf vom 27.11.2023

Umsetzung von Nachhaltigkeit in komplexen verteilten Systemen

Kennzahlensysteme unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeit

Warum der Green Deal kein Schreckgespenst sein muss, hat Sascha Wiehager, Geschäftsführer und Institutsleiter des BWI-Bau, den Teilnehmenden auf dem 32. Kassel-Darmstädter Baubetriebsseminar Schalungstechnik von der Gesellschaft bR für baubetriebliche Weiterbildung erläutert.

Die Bedeutung der Nachhaltigkeit wächst seit einigen Jahren stetig. Auch im Bereich der Bauindustrie rücken Themen wie Energieeffizienz, Ressourcenschonung, soziale Verantwortung und Lebenszykluskosten von Gebäuden immer mehr in den Fokus.

„Es ist nachvollziehbar, dass das Thema Nachhaltigkeit in den Unternehmen zunächst Zurückhaltung, eventuell auch ein gewisses Misstrauen und/oder Ängste weckt“, sagt Sascha Wiehager, Geschäftsführer und Institutsleiter der BWI-Bau GmbH in Düsseldorf. In seinem Aufsatz "Umsetzung von Nachhaltigkeit in komplexen verteilten Systemen" geht er auf die Anforderungen, die sich Unternehmen für Bauprojekte stellen, ein. Auf dem 32. Kassel-Darmstädter Baubetriebsseminar Schalungstechnik von der Gesellschaft bR für baubetriebliche Weiterbildung erläuterte er den Teilnehmenden, warum der Green Deal kein Schreckgespenst sein muss.

Die Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen ändern sich maßgeblich. Hochglanzbroschüren mit wagen Aussagen genügen laut dem BWI-Bau-Institutsleiter nicht. Im schlimmsten Fall drohen dann sogar empfindliche Strafen. Dies ist auf die neuen EU-Richtlinien zum Thema Nachhaltigkeit, u. a. die Unternehmens-Nachhaltigkeitsberichterstattung (Corporate Sustainability Reporting Directive, CSRD) zurückzuführen. Demnach müssen Unternehmen die Wirkung von Nachhaltigkeitsaspekten auf die wirtschaftliche Lage des Unternehmens sowie deren Auswirkung auf die Umwelt festhalten. „Nachhaltigkeit im Sinne der CSRD benötigt Projekttransparenz, weshalb die Umsetzung von Nachhaltigkeit häufig mit einem umfassenden Veränderungsmanagement im Unternehmen einhergehen muss“, verdeutlicht Sascha Wiehager.

Auch, wenn die Gesellschaft das Thema Nachhaltigkeit insgesamt bewusster angehe, bleibt der Preisdruck weiter bestehen. Eine wichtige Rolle spielt auch die Taxonomie, die nicht nur den Umsatz eines Unternehmens betrachtet, sondern zusätzlich Investitionen und sonstige Anwendungen in den Blick nimmt. Bei der Wahl ihrer Kunden sollten Unternehmen bedenken, ob neben den Einzelkosten der Teilleistung, Baustellengemeinkosten, und allgemeinen Geschäftskosten auch Nachhaltigkeitsanforderungen eine Deckung erfahren. Das bedeutet, dass Auftragnehmer bewusster auswählen müssen, welchen Auftrag sie annehmen.

Damit die Bauunternehmen die Reportinganforderungen der CSRD erfüllen können, bietet sich die Nutzung und Integration von Managementsystemen an. „Managementsysteme und daraus resultierenden Strukturen und Prozesse werden generell im Bereich Nachhaltigkeit positiv gewertet. Sie sorgen dafür, dass Nachhaltigkeit vom Anfang und nicht vom Bericht her gedacht wird“, führt Wiehager weiter aus. „Zudem helfen solche Systeme, Unklarheiten in Gesetzen zu schließen.“ Der Weg sei das Ziel – auf Strukturen und Prozesse komme es an, so das abschließende Resümee des Fachvortrags.

Zum kompletten Aufsatz, der im Tagungsband des 32. Kassel-Darmstädter Baubetriebsseminars Schalungstechnik erschienen ist, gelangen Sie hier.

Mit freundlicher Genehmigung der GFBW-Schalung.