Düsseldorf vom 13.04.2016

Baueinkauf: Fallende Rohstoffpreise intelligent nutzen

Wenn Rohstoffpreise steigen, sind die Verkäufer der entsprechenden Lieferanten mit Preissteigerungen schnell bei der Hand. Was aber geschieht in einem Marktumfeld mit fallenden Rohstoffpreisen, wie wir dies seit 2014 in Europa kennen?

Untersuchungen haben gezeigt, dass Lieferanten von rohstoffsensiblen Produkten in Phasen fallender Preise zunächst einmal ihre Marge erhöhen, bevor sie die Preisvorteile schrittweise an ihre Kunden weitergeben. Aktives Handeln von Kundenseite ist eher die Ausnahme. Verkürzt dargestellt lautet die Analyse: Wenn Rohstoffpreise steigen, spricht der Verkäufer, wenn sie fallen, schweigt der Einkäufer. Um diese Situation zu ändern, müssen Kunden durch aktives und professionelles Beschaffungsmanagement Preisvorteile für sich nutzbar machen.

 Dr. Phillip-Alexander Harter von PrexPartners und Referent des BWI-Bau-Seminars "Wertbringer Einkauf" rät dazu:

Wer den Anteil der Rohstoffkosten seiner Produkte kennt und den einschlägigen Indices folgt, ist in der Lage, schnell und effizient Preisnachlässe einzufordern. Häufig sind entsprechende Klauseln Teil von längerfristigen Verträgen, um den Lieferanten gegen steigende Preise abzusichern. Ein aktives Rohstoffkostenmanagement und die Nutzung von "cost-break-down"-Tools, die den Einfluss der Rohstoffkosten auf die Produktpreise berechnen, sind heute wichtige Bausteine einer professionellen Beschaffung in der Bauwirtschaft und im augenblicklichen Markumfeld unverzichtbar.