Düsseldorf vom 16.02.2024
Kaufmännischer Brief zum Thema Compliance
In der Reihe Kaufmännische Briefe der Bundesfachabteilung Wärme-, Kälte-, Schall- und Brandschutz des HDB, Berlin, ist soeben mit der Nr. 12 eine neue Ausarbeitung zum Thema Compliance erschienen.
In Zusammenarbeit mit dem Betriebswirtschaftlichen Ausschuss der BFA WKSB, dessen organisatorische Betreuung das BWI-Bau seit 2012 innehat, wurden zentrale Aspekte eines Werte- bzw. Compliance-Management aufgegriffen. Entstanden ist eine übersichtliche, praxisorientierte und an aktuellen Entwicklungen orientierte Arbeitshilfe.
In der Baubranche ist Compliance ein wichtiges Thema, sowohl auf Führungs- wie Mitarbeiterebene. Auf allen Ebenen können Delegationsfehler mitunter schwere Konsequenzen mit sich bringen, wie Sascha Wiehager in dem neuen Kaufmännischen Brief schreibt. Unverzichtbar für ein tragfähiges Compliance-Management ist eine werteorientierte Unternehmenskultur, denn nur dann werden interne Kontrollen als sinnvoll anerkannt, in den Prozessen etabliert und - vor allem - auch ausgeübt.
Um vollständige, richtige und nachvollziehbare Ergebnisse zu generieren, sind geordnete Strukturen notwendig, wie sie in einem Compliance-Management-System über mehrere Stufen hinweg aufgebaut werden. So behandelt die Veröffentlichung "Compliance in Bauunternehmen: Verantwortlichkeiten organisieren und nachweisbar dokumentieren" unter anderem folgende Aspekte:
- Werte – Unternehmensziele – Compliance
- Werte-Management- versus Compliance-Management-Systeme (WMS/CMS)
- Leitbild
- Internes Kontrollsystem (IKS)
- Übergeordnete Aspekte eines WMS bzw. CMS
- Aufbau eines Compliance-Management-Systems
- Organisatorische Parameter zur Umsetzung von Compliance
- Praxisbeispiele anhand verschiedener Funktionsbereiche in Bauunternehmen
Anhand gerade dieser Praxisbeispiele wird sehr schnell deutlich, dass ohne eine gute Organisation z. B.
- eine fundierte Kalkulation nicht möglich ist;
- Leistungsmeldungen über alternative Wege kontrolliert werden müssen;
- Kennzahlen nur so gut sind wie die Grundlagen ihrer Ermittlung.
Dabei ist Bewertungsstetigkeit kein rein kaufmännisches Thema, denn erst eine gut organisierte Bauleitung gewährleistet, dass Projekte in konstanter Qualität abgewickelt, angesetzt und bewertet werden. Beispiel Nachtragsmanagement: Bei ungleichmäßiger Bewertung werden funktionierende Niederstwerttests in der Buchhaltung unmöglich.
Verwaltungsabläufe und eingefahrene nicht wertschöpfende Aktivitäten müssen abgebaut werden. Hier bietet das Thema Nachhaltigkeit eine wünschenswerte Entwicklung, zwar mit einem Mehraufwand aufgrund des Reportings (z. B. durch ein kompliziertes Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz), der aber durch den Gewinn an Transparenz zu einem erheblichen Anteil aufgewogen wird: Erst durch eine angemessene Transparenz können die Unternehmen eine ehrliche Rendite erkennen.
Um die Vorteile von Werte- bzw. Compliance-Management darzustellen, wurden in den Praxisbeispielen Checklisten erstellt, in denen anhand ausgewählter Bauprozesse die Themen Managementsysteme und Internes Kontroll-System integriert wurden.
Wir wünschen viel Spaß bei der Lektüre!