Der Baumarkt zwischen Dienstleistung und Produkt: Hochschultag 2012 der Bauindustrie NRW

16

Aug

2012

Der Meinungsaustausch zwischen Forschung und Lehre einerseits und Baupraxis andererseits ist von größter Bedeutung. Er ist zum einen eine unerlässliche Voraussetzung für eine praxisgerechte Bauingenieursausbildung; zum anderen können durch die gegenseitige Darstellung und Erörterung aktueller Probleme Anregungen und Impulse für den jeweils eigenen Bereich gewonnen werden: Praxisprobleme und Praxiserfordernisse fließen so in Lehre und Forschung […]

ebodenmueller 12:41

Der Meinungsaustausch zwischen Forschung und Lehre einerseits und Baupraxis andererseits ist von größter Bedeutung. Er ist zum einen eine unerlässliche Voraussetzung für eine praxisgerechte Bauingenieursausbildung; zum anderen können durch die gegenseitige Darstellung und Erörterung aktueller Probleme Anregungen und Impulse für den jeweils eigenen Bereich gewonnen werden: Praxisprobleme und Praxiserfordernisse fließen so in Lehre und Forschung ein, Forschungsergebnisse können in der Baupraxis umgesetzt werden.

Um den Dialog zwischen Hochschulen und Bauunternehmen zu beflügeln, veranstaltet die Bauindustrie NRW regelmäßig einen Hochschultag, der vom BWI-Bau organisiert wird. Gastgeber des diesjährigen Hochschultages ist die Fachhochschule Aachen. Die Veranstaltung ist dem Thema „Baumarkt zwischen Dienstleistung und Produkt“ gewidmet.

In seinem einführenden Grundlagenvortrag beleuchtet Prof. Oepen den Baumarkt und konstatiert, dass ein grundlegender Aspekt dieses Marktes seine Zweipoligkeit ist. Der Baumarkt splittert sich in eine Vielzahl von Teilmärkten auf, an deren beiden Polen die Bauunternehmen entweder als Dienstleister (oder besser: als Bauleistungsversprecher) oder als Produktanbieter stehen. Im öffentlichen Baumarkt treten Bauunternehmen fast hundertprozentig als Bauleistungsversprecher auf, im privaten Wohnungsbau hingegen, insbesondere im Segment Fertig- und Musterhäuser, fast hundertprozentig als Produktanbieter. Der Pol des Bauleistungsversprechers ist u. a. dadurch gekennzeichnet, dass der Preis nahezu alleiniges Differenzierungsmerkmal ist und die Preisbildung nach dem Modell eines Abbietungswettbewerbs erfolgt. Auf Seiten des Pols des Produktanbieters gewinnen neben dem Preis auch weitere Differenzierungsmerkmale Raum, wie Produkteigenschaften, Qualität, Termintreue etc. Neben dem Preiswettbewerb kommt hier dem Kompetenzwettbewerb eine große Bedeutung zu.

Nach dieser Standortbestimmung entwickeln Unternehmer und Vertreter der Hochschulen strategische Optionen um Abbietungs- und im Kompetenzwettbewerb und erörtern die Konsequenzen, die sich dadurch für die Hochschulausbildung ergeben. Abgerundet werden die Vorträge durch Beiträge von Studenten, die einen Vergleich zwischen Vorstellungswelt und Praxiserfahrung ziehen.

Der Hochschultag 2012 der Bauindustrie NRW findet am 20. November 2012, 9:00 Uhr bis ca. 14:00 Uhr in der Fachhochschule Aachen statt. Die Teilnahme ist kostenlos, allerdings sind die Plätze begrenzt.

Nächster Beitrag | Vorheriger Beitrag


Hinterlasse einen Kommentar

Kommentar